Bislang waren nur einige ausgewählte Chorgestühle der mittelalterlichen marchia brandenburgensis Gegenstand der Forschung. Meine Doktorarbeit widmet sich nun ausführlich dieser Denkmalkategorie.
Der Schwerpunkt der Analyse liegt auf den Gestühlen der Pfarrkirchen, versucht den liturgischen Gebrauch nachzuvollziehen und vergleicht die konstruktiven Bestandteile sowie die Bildprogramme mit den Gestühlen in Stifts- und Klosterkirchen. Der Katalog umfasst Objekte aus dem großen Gebiet der historischen Mark – von der Altmark bis in die Neumark (heute polnisch) – und weist auch zerstörte Ensembles nach. Anhand von umfangreichen Quellen- und Objektanalysen, Rekonstruktionsvorschlägen und Baualtersplänen wird die Geschichte der einzelnen Gestühle nachvollziehbar und macht diese Studie zu einem Nachschlagewerk sowohl für Denkmalpfleger als auch für Kirchengemeinden.
Das heutige Bundesland Brandenburg ging aus der mittelalterlichen marchia brandenburgensis hervor. Das erste Kerngebiet war die östlich der Elbe gelegene Altmark, deren Ausdehnung mit den Städten Salzwedel, Gardelegen und Havelberg grob umrissen werden kann. Stendal war im Mittelalter die Haupstadt der Altmark und feierte 2015 das 850-jährige Jubiläum der Stadtrechtsverleihung.
Aus diesem Anlass veranstaltete am 10. und 11. Oktober 2015 das Altmärkische Museum im Musikforum Katharinenkirche in Stendal ein Festkolloquium, zu dem alle Interessierten eingeladen sind. Die vielseitigen Vorträge umkreisen aus archäologischer, kultur- und kunsthistorischer Sicht die Geschichte Stendals in der Zeit von der Gründung unter Albrecht dem Bären bis in die Blütezeit der Hanse. Führungen zu Kunstwerken und Bauten innerhalb des Stadtgebietes ergänzen die Beiträge.
Am 16. Mai erscheint nun der Kolloquiumsband, zu dessen Buchvorstellung Sie herzlich eingeladen sind.